Geschichte der SGAMSP

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) im Rahmen einer Psychopharmakotherapie traten schon mit den ersten Antidepressiva und Antipsychotika auf. Geschichtlich hat sicher das Auftreten von Leukopenien mit teilweiser Todesfolge bei mit Clozapin behandelten Patienten in Finnland in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine Bedeutung, indem dadurch das wissenschaftliche Interesse für die Erfassung von UAW und die Erkennung von Signalen entscheidend geweckt wurde. So wurde in Deutschland das AMÜP-Projekt gestartet, welches in den 90er Jahren durch das AMSP-Projekt auf Initiative der Arbeitsgemeinschaft für Neuropsychopharmakologie und Pharmakopsychiatrie (AGNP) abgelöst wurde. Zunächst wurden vor allem an der Psychiatrischen Universitätsklinik München fortlaufend schwere UAW erfasst, aber bald danach nahmen Dutzende von Kliniken in Deutschland und in der Schweiz am Projekt teil (cf www.AMSP.de). Die Einführung des AMSP-Projektes wurde von Prof. Dr Waldemar Greil zunächst zunächst in Kilchberg und dann in einem halben Dutzend anderer psychiatrischen Kliniken (Königsfelden (AG), Préfargier (NE), Psychiatrische Universitätskliniken Basel, Bern, Lausanne und Zürich), realisiert (Zullino et al., 2002).

Am 6. April 2001 wurde im Sanatorium Kilchberg die Schweizerische Gesellschaft für Arzneimittelsicherheit in der Psychiatrie (Société Suisse de Pharmacovigilance en Psychiatrie) gegründet. Es heisst in einer Presseerklärung zu jener Zeit: Der Verein fördert die Arzneimittelsicherheit in der Psychiatrie, unter anderem indem er eine regional gegliederte systematische Nebenwirkungserfassung in psychiatrischen Institutionen durchführt, Forschungsprojekte und wissenschaftliche Tagungen auf dem Gebiete unterstützt und Publikationen für ein breites Fach- und Laienpublikum herausgibt. Der Gründungsvorstand setzte sich zusammen aus. Präsident: Pierre Baumann (Lausanne); Vizepräsidentin: Eveline Jaquenoud (Brugg); Kassier: Waldemar Greil (Kilchberg); Sekretär: Andreas Horvath Kilchberg). Die Projektleiter waren: Schweiz: Andreas Horvath (Kilchberg); französischsprachige und italienischsprachige Schweiz: Daniele Zullino (Lausanne).

Zullino DF, Horvath A, Greil W, Grohmann R, Hippius H, Eich P, Angst, K., Jaquenoud Sirot, E., Baumann, P. Die Bedeutung der Pharmakovigilanz in der Psychiatrie: das AMSP-Projekt (Arzneimittelsicherheit in der Psychiatrie). Schweizer Archiv für Neurologie und Psychiatrie. 2002;153(6):266-71.

Programm der 1. SGAMSP Jahrestagung